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5 Methoden zur Gewinnung von Pflanzenfasern

wilderness survival Feb 19, 2023
Verschiedene Pflanzenfasern - Survival Mastery

Der Inhalt dieses Blogbeitrages ist zu 100% hugan erstellt. (mit 100% menschlicher Intelligenz)

Pflanzenfasern spielen im Survival eine entscheidende Rolle. Und das hat sich bis heute auch im modernen Leben nicht geändert. Pflanzenfasern liefern eine wertvolle Ressource für verschiedenste Anwendungsmöglichkeiten. Sie bilden den Rohstoff für Schnüre, Garne und Seile. Diese bilden das Ausgangsmaterial für Kleidung, den Bau von Unterkünften, Booten, Gerüsten und vielem mehr.Wenn wir in der Zeit etwas zurückkehren, dann wurden Schnüre und Pflanzenfasern auch für die Befestigung von Werkzeugen, wie zum Beispiel Pfeilspitzen, Speerspitzen und Äxten verwendet, für die man später tierische Fasern und Schnüre verwendet hat. Sie liefern wertvolle Rohstoffe für die Papierherstellung und wurden auch als Trägermaterial in verschiedenen ursprünglichen Bauweisen wie Lehmbauten und Dunghütten verwendet.

In der Nachkriegszeit wurde sogar mit Brennnesselfasern als Kleidungsrohstoff experimentiert. Die Prohibition des Hanfanbaus und die weitere Industrialisierung haben die wichtigen Rohstoffe wie Hanf und Flachs aus dem allgemeinen Leben verschwinden lassen.

Aber einige Pflanzen sind immer noch von weitreichender Bedeutung für die Herstellung von Pflanzenfasern. Die bedeutendste Pflanze ist die Agave. Sie liefert die bekannten Sisalfasern, die weltweit die höchste Bedeutung in der Fasergewinnung haben. Es gibt reichlich Unterarten und sie weichen in Qualität und Quantität voneinander ab.

Eine weitere Pflanzengattung, die starke Fasern enthält ist Yucca. Auch hier gibt es zahlreiche Unterarten. Mittlerweile finden wir alle genannten Pflanzen weltweit, wenn auch in manchen Teilen der Erde nur als Kulturpflanze.

Im Survival waren alle genannten Pflanzen in ihrem natürlichen Habitat eine wichtige Grundlage für das Überleben der jeweiligen Bevölkerung. Der Neuseeländische Flax war eine zentrale Pflanze zur Herstellung von vielen Gebrauchsgegenständen der Maoris. Sie wurde auch für medizinische Zwecke und eingeschränkt auch als Nahrung benutzt.

Aus Flachs wurde Kleidung hergestellt. Die Blätter dienten als Rohstoff für Matten und für Taschen, mit denen die Ureinwohner Muscheln, Seeigel, Seegras und Fische nach Hause transportieren konnten. Es gab unzählige Formen und Methoden zur Herstellung von unterschiedlichsten Korbarten. Je nach Verwendungszweck wurden auch unterschiedliche Unterarten verwendet.

Die starken Fasern dienten zur Herstellung von Schnüren und eigneten sich auch zur Herstellung von Fischernetzen. Drei bis fünf Fasern sind stark genug, um damit eine Angelleine herzustellen und Fische mit mehreren Kilogramm Gewicht aus dem Meer zu ziehen.

Was für die Maoris der Neuseeländische Flax war, war für die Haider die rote Zeder. Aber so ziemlich jeder Stamm an der nördlichen Westküste Nordamerikas, hat die Zeder als Ressource für Pflanzenfasern verwendet. Die Zeder war die zentrale Pflanze und steht auch weltweit mit über 300 Verwendungsmöglichkeiten an erster Stelle. Die Fasern der Innenrinde konnten sehr einfach und in großen Menge gewonnen werden. Die Ureinwohner stellten daraus Kleidung, Matten, Schnüre, Seile, Angelleinen und vieles mehr her.

So findest du in jedem Land der Erde eine Superpflanze, deren Fasern die Grundlage für das Leben bildete. In Europa hatten wir den europäischen Flachs und Hanf. Mancherorts sind es Bambus, Palmengewächse oder Kletterpflanzen. Wenn du die Augen offen hältst, wirst du sie entdecken.

Manchmal findest du Pflanzenfasern bereits fertig zur Verwendung. Wenn zum Beispiel Bäume an Flussufern oder am Meer umfallen und von der Brandung oder dem Flusswasser umspült werden und die Rinde auffasern. Damit du dich nicht auf dein Glück und den Zufall verlassen musst, gibt es ein paar Methoden, mit denen du verlässlich und kontrolliert aus vielen Pflanzen Fasern gewinnst, die du anschließend zu den oben genannten Dingen weiterverarbeiten kannst.

 

1. Methode – Aufspleißmethode - Gewinnen von Pflanzenfasern aus frischen Blättern

Mit dieser Methode trennst du die Pflanzenfasern vom restlichen Blattgewebe. Die Pflanzenfasern befinden sich zumeist in der Blattmitte. Das bedeutet, dass du die oberen und unteren Pflanzenschichten entfernen musst. Diese Methode lässt sich bei verschiedenen Arten von Pflanzen anwenden. Im Beispielvideo verwende ich Neuseeländischen Flax (Phormium Tenax) von den Maoris auch als Koreri (im hohen Norden), oder Harakeke (in südlichen Landesteilen) bezeichnet. Flax gehört zu den Liliengewächsen. Hier gibt es auch unzählige Unterarten aber nicht jede Art eignet sich zum Gewinnen von Fasern.

Der Flax steht hier nur stellvertretend zu vielen anderen Pflanzen, mit denen diese Technik angewandt werden kann. Beginne in deiner eigenen Umgebung zu experimentieren, um herauszufinden, welche Pflanzen sich dafür eignen. Grundsätzlich sind es Pflanzenblätter, die viele Pflanzenfasern enthalten, fest sind, lange Blätter besitzen und relativ hart und trocken sind.

Im folgenden Video zeige ich dir, wie du Pflanzenfasern aus frischen Blättern gewinnen kannst. 

 Video: Gewinnung von Pflanzenfasern mit der Aufspleißmethode

Hier ist eine Schritt für Schritt Anleitung, die den gesamten Prozess im Überblick zeigt: 

 

 

Falls das Gewinnen von Pflanzenfasern mit dieser Methode nicht funktioniert, probiere es mit der 5. Methode. Sie funktioniert in fast allen Fällen.

 

2. Methode – Klopfmethode - Lösen der Pflanzenfasern von Stielen und Stengeln

In diesem Fall befinden sich die Pflanzenfasern nicht im Inneren der Pflanze, sondern gleich auf der Außenseite. Das macht es etwas einfacher, die Pflanzenfasern zu gewinnen. Diese Methode funktioniert am besten im Frühjahr bis Mitte Sommer. In diesem Zeitraum bilden sich die Fasern auf der Außenseite der Pflanzen und leiten den Saft. Ab Mitte Sommer beginnen viele Pflanzen zu verholzen. Die Fasern haften dann zu sehr am Stiel und werden trocken. Du kannst immer noch Pflanzenfasern gewinnen. Sie werden allerdings etwas kürzer ausfallen.

Für die Klopftechnik benötigst du ein entrindetes Rundholz, das als Schlagholz dient. Du sollst es gut in der Hand halten können. Die Unterlage bildet ebenfalls ein entrindetes Rundholz. Beide Hölzer sollten glatt sein. Unebenheiten, Spitzen oder scharfe Kanten können die Fasern verletzen.

Befreie zunächst den Stiel von allen Blättern. Dabei solltest du beachten, dass die Fasern am Stiel bleiben. Wenn du zu tief in den Stiel schneidest, oder die Blätter einfach nur abziehst, kann es passieren, dass du auch die Fasern mit abziehst.

Lege jetzt deine Pflanze auf die runde Holzunterlage und klopfe gefühlvoll auf den Pflanzenstiel. Klopfe die gesamte Länge des Pflanzenstiels. Klopfe nicht zu oft auf der gleichen Stelle. Dass kann die Fasern schwächen, oder sogar zerstören.

Danach kannst du die Pflanzenfasern vorsichtig ablösen. Trockne die Pflanzenfasern.

Diese Methode lässt sich gut für Pflanzen mit einem langen Stiel verwenden. Die haltbarsten Fasern liefern Hanf, europäischer Flachs, Brennsessel und viele andere Pflanzen. Auch hier kannst du einfach wieder mit den Pflanzen aus deiner Umgebung experimentieren.

Video: Gewinnen von Pflanzenfasern mit der Klopftechnik für frische Stiele und Stengel

 

2.1 Methode – Klopfmethode - Pflanzenfasern aus verholztem Material gewinnen

Mit dieser Methode kannst du Pflanzenfasern aus der Innenrinde von Bäumen gewinnen. Dafür eigenen sich sehr viele verschiedene Baumarten. Zu den besten Arten gehören Linde, Ulme, Pappel, Robinie, Akazie, und viele mehr. Fast aus jeder Baumart lassen sich Fasern gewinnen. Manche sind so stark, dass du daraus Schnüre für das Full Survival Feuerbohrer Set herstellen kannst, andere sind eher für Matten, Körbe oder Kleidung geeignet.

Oft findet man an Flussläufen oder am Strand bereits aufgefaserte Rindenteile. In diesen Fällen hat das Wasser und die mitgeführten Sedimente bereits den Job für dich erledigt. Falls du kein Glück hast, kannst du mit der gleichen Methode wie in der Methode 2 beschrieben, Pflanzenfasern gewinnen. Lege die Rinde auf eine glatte, runde Holzunterlage und klopfe mit einem glatten Rundholz vorsichtig auf die Rinde.

Hier ist es wichtig, dass du die Rinde immer drehst, damit du nicht zu lange an einer Stelle klopfst und die Fasern verletzt. Klopfe so lange, bis sich die Innenrinde auffasert.

Video: Innenrinde auffasern

Falls deine Rinde sich nicht durch klopfen auffasern lässt, verwende die Technik 5. Damit sollte es auf jeden Fall funktionieren.

 

3. Methode – Schabtechnik – Gewinnen von feinen Pflanzenfasern aus Innenrinde

Mit der Schabtechnik kannst du aus Innenrinde feine Fasern gewinnen. Diese Methode erzeugt kürzere Fasern, die dafür etwas feiner sind. Sie sind besonders gut als Zundermaterial geeignet. Durch die Reibung werden Fasern von feuchter Rinde bereits etwas vorgetrocknet. Kürzere Fasern lassen sich aber auch für andere Zwecke verwenden, wie Isolierung oder die Herstellung von Schnüren, Matten oder Kleidung.

Zum Schaben verwendest du entweder ein scharfes Messer oder scharfe Steinsplitter, am besten von Obsidian, Flint, Quart, Basalt oder anderen Steinen, die eine glatte scharfe Kante bilden, wenn du Splitter von Steinen schlägst. Im Survival lässt sich zur Not fast jeder Stein verwenden. Im Flintknapping lernst du, wie du Steine kontrolliert bearbeitest.

Nimm einen scharfen Steinsplitter und reibe an der Innenseite der Rinde hin und her. Es sammeln sich dabei an zwei Seiten feine Pflanzenfasern, die du leicht von der Rinde abheben kannst.

Video: Schabtechnik

 

4. Methode – Auffreibmethode – Pflanzenfasern gewinnen aus Rinde

Es gibt Rindenarten, die sehr viele Fasern enthalten. Anders als bei der Innenrinde, befinden sich hier die Fasern im verholztem Teil der Außenrinde. Ob diese Technik sich anwenden läßt, erkennst du am Gewicht der Rinde. Wenn die Rinde sehr leicht ist, ist viel Luft eingeschlossen. Das läßt auch auf einen hohen Faseranteil schließen.

Ziehe die Rinde vom Baum ab. Auch das läßt sich leicht umsetzen, wenn das Material geeignet ist. Falte dann die Rinde in deinen Händen. Du spürst, wie das Holz bricht und die Rinde immer weicher und flexibler wird. Mache das so lange, bis du die Rinde in deine zur Kugel geformten Hände passt.

Jetzt kannst du mit dem Reiben beginnen. Reibe die Rinde in deiner Hand hin und her. Es fällt dabei viel Holzstaub aus der Rinde. Achte darauf, dass du den Staub nicht einatmest. Ab und zu kannst du die Fasern ausklopfen und lockern. Dabei fällt noch mehr Staub heraus. Wiederhole diesen Vorgang, bis das gesamte Holz von den Fasern getrennt ist.

Video: Auffreibmethode

 

5. Methode – Verrotungsmethode

Bei den meisten Pflanzen kannst du die Fasern durch Verrottung gewinnen. Die Fasern von Pflanzen sind meistens stärker, als das übrige Gewebe. Es verrottet in den meisten Fällen auch langsamer. Deshalb kannst du Pflanzenfasern durch Verrottung gewinnen. Besonders gut geeignet ist diese Methode für Palmenblätter, Innenrinde, dickere Blätter wie Yucca und verwandte Arten davon, usw.

Du benötigst ein wasserdichtes Gefäß, das du mit Wasser vollfüllst. Weiche dort das Pflanzenmaterial ein. Das Wasser darf nicht zu kalt sein. Im Winter funktioniert das nicht, weil die Bakterien, die für den Zersetzungsprozess notwendig sind nicht wachsen können. Deshalb funktioniert es auch nicht, wenn du die Pflanzen in einen kalten Bach legst.

Je wärmer das Wasser, desto schneller läuft der Prozess ab. Es gibt keine Faustregel, wann die Fasern durch die Zersetzung hervortreten. Du musst jeden Tag kontrollieren und überprüfen, ob sich die Fasern schon lösen. Sobald sich die Fasern lösen, solltest du die Fasern gewinnen, waschen und trocknen. Wenn du sie zu lange im Wasser lässt, werden sich auch die Fasern zersetzen. Zumindest aber verlieren immer mehr an Haltbarkeit, je länger sie sich im Wasser befinden.

Das Wasser kannst du in den meisten Fällen noch zum Gerben verwenden, da die meisten Rinden viele Gerbstoffe enthalten. Mit manchen Rinden, beziehungsweise deren Wasser, kannst du auch gut färben.

Video: Verrottungsmethode

 

Ausblick

Mit diesen 5 Methoden wirst du überall auf der Welt Pflanzenfasern gewinnen können. Ich war damit auf allen Kontinenten erfolgreich. Es sind also universelle Methoden. Die einzelnen Pflanzenarten, die du dafür verwendest, kannst du durch experimentieren sehr einfach selbst herausfinden. Du wirst dabei schnell ein Gespür entwickeln, welche Methode mit welcher Pflanze gut funktioniert. Ich kenne selbst nicht alle Pflanzen, die ich benutze. Wichtiger als der Name sind immer die Eigenschaften.

Pflanzenfasern sind im Survival sehr wichtig und dienen als Grundlage für viele Hilfsmittel und Behelfsgegenstände. Wenn du mehr lernen möchtest, findest du in unseren Kostenlosen Schulungen noch mehr Videos, E-books, Hörbücher, Workshops, Impulswebinare und Downloads der Ressourcen.

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